Europaweit einmaliges Seelsorge-Ausbildungsprogramm

    Professionelle Seelsorgerinnen und Seelsorger müssen insbesondere in öffentlichen Institutionen wie Spitälern, Heimen und Gefängnissen hohen Anforderungen gerecht werden. Die Theologische Fakultät der Universität Bern hat mit einer neuen ökumenischen Kooperation Kräfte gebündelt, um gemeinsam akademische Qualitätsstandards für Seelsorge und Spiritual Care in der Schweiz zu garantieren. Zudem ist das neue Aus- und Weiterbildungsprogramm auch offen für nichtchristliche Geistliche wie Imame und Rabbinerinnen.

    (Bild: pixabay) Seelesorger sind gefragter denn je.

    Die Theologische Fakultät der Universität Bern bietet seit 2008 akademisch zertifizierte Aus-und Weiterbildungen in Seelsorge für dafür qualifizierte Pfarrpersonen an. Das Programm besteht aktuell aus sechs verschiedenen Spezialisierungen – Seelsorge im Straf- und Massnahmenvollzug, Altersseelsorge in Heimen und Gemeinden, Spital- und Klinikseelsorge, Clinical Pastoral Training, Lösungsorientierte Seelsorge und Systemische Seelsorgeausbildung – und ermöglicht bei allen eigenständige CAS-Abschlüsse.
    «Die Studiengänge befähigen die Teilnehmenden zu einer reflektierten und professionellen Seelsorgetätigkeit in unterschiedlichen Settings», sagt Prof. Dr. Isabelle Noth, Präsidentin der AWS. Durch die modulare Zusammensetzung der sechs Zertifikatsstudiengänge können ein DAS und schliesslich ein MAS in Spezialseelsorge (MAS SPES) erworben werden.

    Ökumenische Ausweitung und Aufnahmen sur Dossier
    Das Programm ist neu ökumenisch ausgeweitet: Die Universität Bern kooperiert mit der Theologischen Hochschule Chur, den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn (in Vertretung der Deutschschweizerischen Kirchenkonferenz) und der Deutschschweizerischen Ordinarienkonferenz (römisch-katholisch). Angesichts der zunehmenden religiösen und weltanschaulichen Pluralisierung öffnet die Aus- und Weiterbildung in Seelsorge, Spiritual Care und Pastoralpsychologie (AWS) – wie das neue Programm heisst – ihre Studiengänge auch für sur Dossier-Aufnahmen. Damit steht die AWS geeigneten Personen aus anderen Religionen ebenfalls neu offen. «Es ist ein klares gesellschaftliches und religionspolitisches Interesse, dass Geistliche und spirituelle Führungspersonen unterschiedlichen religiösen und kulturellen Hintergrunds, die in öffentlichen Institutionen als Seelsorgende zusammenarbeiten werden, auch schon zusammen ausgebildet werden», betont Isabelle Noth.

    pd


    Seelsorge als Basisgrammatik aller Religionen und Weltanschauungen

    Fortschrittliche Seelsorge: Das Aus- und Weiterbildungsprogramm in Seelsorge, Spiritual Care und Pastoralpsychologie AWS ist neu ökumenisch aufgestellt, offen für Geistliche nichtchristlicher Religionen und hat «Spiritual Care» in seinen Titel aufgenommen. Warum, erklärt AWS-Präsidentin Isabelle Noth.

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